Bei der Angelikawurzel (Angelica archangelica) (syn. Angelica major, A. officinalis) handelt es sich um eine bis zu 2,5 m große Staude, die auch unter den Namen Geistwurzel, Engelwurz, Erzengelwurzel, Zahnwurzel, Brustwurz, Giftwurz, Heiligenbitter, Heiliggeistwurzel, Theriakwurzel sowie einigen anderen bekannt ist.
In den nördlichen Gebieten Europas und Asiens findet man diese zwei- bis vierjährige Pflanze vorzugsweise in feuchten Wiesen und an Ufern vor. Nach einmaligem Blühen und Fruchten stirbt sie ab. Die für den medizinischen Einsatz verwendeten Pflanzenteile sind die Blätter, Früchte und Wurzeln in getrockneter Form, die überwiegend aus Kulturen in Polen, Holland und Deutschland stammen.
Einsatz findet Angelikawurzel bei Appetitlosigkeit, bei Völlegefühl, Blähungen und leichten krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden, z. B. infolge unzureichender Magensaftsekretion.
Neben den beschriebenen Anwendungen, für die Angelikawurzel pharmazeutisch zugelassen ist, verwendet man sie volksmedizinisch u.a. auch als Hustenmittel und bei nervös bedingten Schlafstörungen. Der Wurzelstock enthält ca. 0,3 bis 1,3 % ätherisches Öl sowie über 60 weitere identifizierte Komponenten. Für die Zubereitung als Tee ist es wichtig, dass die gepulverte Wurzel mit kaltem Wasser angesetzt und dann kurz aufgekocht wird.
Zusätzlich dient Angelikawurzel als Rohstoff zur Herstellung von Gewürzextrakten und Kräuterlikören.
Erwähnt werden soll als mögliche Nebenwirkung die durch Furanocumarine verursachte Photodermatose. Dies bedeutet, dass diese Inhaltsstoffe nach Kontakt mit der Haut in Kombination mit UV-Licht zu schweren Hautschäden führen können.