Viele Männer sind sich ihrer Prostata so wenig bewusst wie beispielsweise ihrer linken Niere oder der Milz. Denn solange ein Organ oder Körperteil keine Probleme macht und seinen Aufgaben wie gewünscht nachkommt, wird es nicht wahrgenommen. So ist es auch bei der Prostata, denn ihrer bewusst wird sich „Mann“ zumeist erst im höheren Alter – beim Auftreten der ersten Problemchen.
Die Prostata wird auch Vorsteherdrüse genannt und zählt zu den Geschlechtsdrüsen der Säugetiere und somit auch des Menschen bzw. des Mannes. Sie befindet sich unterhalb der Harnblase und umgibt den vorderen Teil der Harnröhre bis hin zum Beckenboden. An der Rückseite grenzt sie an den Mastdarm, weshalb sie bei Untersuchungen durch den Arzt vom Enddarm aus ertastet werden kann. Im oben beschriebenen unauffälligen Teil ihres Daseins (ca. 50 bis 55 Jahre) besitzt sie in etwa die Größe einer Kastanie.
Als Drüse produziert sie ein Sekret, das bei der Ejakulation in die Harnröhre abgegeben wird und sich dort mit den Spermien vermischt, um diesen den Weg an ihr Ziel zu ermöglichen. Zusätzlich wird von der Prostata ein weiterer Stoff hergestellt – das prostataspezifische Antigen (PSA), welches als Labormarker eine wichtige Rolle spielt.
Bereits ab dem 30. Lebensjahr beginnt die Prostata sich zu vergrößern. Die genauen Ursachen für das gutartige Wachstum sind nicht bekannt. Vermutet wird ein altersbedingtes Ungleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Geschlechtshormonen. Man bezeichnet dieses Wachstum auch als benigne Prostatahyperplasie (= gutartige Prostatavergrößerung, BPH) oder als gutartiges Prostata-Syndrom (BPS).
Dies ist der Zeitpunkt, an dem die Prostata sich ihrem Besitzer „zeigt“, d. h. der Betroffene wird verschiedene Symptome bei sich registrieren. Hierzu zählen ein verzögerter Beginn der Blasenentleerung, ein abgeschwächter Harnstrahl, das Gefühl einer unvollständig entleerten Blase mit einer Restharnmenge von etwa 100 ml sowie häufige nächtliche Toilettengänge. Nach und nach nehmen die Beschwerden zu; insgesamt lässt sich die Symptomatik deshalb in verschiedene Stadien einteilen. Bei manchen Männern hat die Prostata nun eine Größe von etwa einem Pfirsich. Wie stark die Beschwerden sind, ist von Mann zu Mann abhängig. Manche haben trotz einer extrem vergrößerten Prostata kaum Probleme, andere dagegen zeigen massive Einschränkungen trotz einer nur gering vergrößerten Vorsteherdrüse. Ernsthafte Komplikationen werden glücklicherweise selten hervorgerufen.
Neben chemischen Arzneimitteln spielen verschiedene pflanzliche Medikamente eine wichtige Rolle in der Behandlung der Prostatavergrößerung, hierzu zählen z. B. Kürbissamen, Sägepalmfrüchte und die Brennnesselwurzel.