Reizmagen

Ebenso wie es das Krankheitsbild des Reizdarms gibt, erkranken manche Patienten an einem Reizmagen. Dieser wird mit dem Fachbegriff als eine funktionelle Dyspepsie – also eine funktionelle Verdauungsstörung – bezeichnet. Obwohl die Betroffenen unter vielfältigen Beschwerden leiden, liegen dem Reizmagen keine organischen Störungen oder krankhafte Veränderungen am Magen zugrunde.

Reizmagen-Patienten klagen in der Regel über ein Völlegefühl bzw. ein vorzeitiges Sättigungsgefühl und häufige Appetitlosigkeit. Sie verspüren oftmals ein Brennen und Druckschmerzen im Oberbauch, die mit einem Stein im Magen verglichen werden. Zusätzlich stellt sich Übelkeit bis hin zum Erbrechen ein. Die Beschwerden können einzeln oder kombiniert auftreten und durch Nahrungsaufnahme gebessert oder erst ausgelöst werden.

Neben den direkten Beschwerden im Zusammenhang mit dem Magen bzw. Oberbauch, leiden einige Patienten zusätzlich unter Schlaflosigkeit, schneller Ermüdbarkeit, Nervosität, Schwindel und anderen Symptomen. Bei Frauen beobachtet man ein gemeinsames Auftreten von Reizmagen und Reizdarm oder Reizblase. Erwähnt werden soll an dieser Stelle, dass der Reizmagen grundsätzlich keine seltene Störung darstellt; ältere Menschen sowie Frauen sind häufiger betroffen als andere. Auch wenn wie oben beschrieben den Beschwerden glücklicherweise keine organische Ursache zugrunde liegt – was natürlich durch einen Arzt abgeklärt werden muss – ist den Patienten mit dieser Erklärung wenig geholfen.

Die Ursachen des Reizmagens sind nicht bekannt. Diskutiert wird eine gesteigerte motorische Aktivität des Magens, die eine veränderte Verteilung des Nahrungsbreis im Magen zur Folge hat. Die Betroffenen scheinen das verstärkte Zusammenziehen der Magenmuskulatur als schmerzhaft zu empfinden. Bei vielen kommen Nahrungsmittelunverträglichkeiten erschwerend hinzu; Kaffee, Alkohol, fetthaltige oder scharf gewürzte Speisen sowie Milchprodukte oder verschiedene Obstsorten verstärken das Leiden. Verständlicherweise sollte die Ernährung diese auslösenden Komponenten nicht enthalten. Die Nahrung wird zumeist besser vertragen, wenn sie regelmäßig über den Tag verteilt in kleineren Portionen verzehrt wird.

Psychische Faktoren wie Stress, Ängste oder seelische Anspannung führen ebenfalls zu einer veränderten Motorik der Magenmuskulatur und können somit die Beschwerden hervorrufen oder verstärken. Die Therapie orientiert sich dann stark an diesen auslösenden Faktoren. Entspannungsübungen können helfen, in stressigen Situationen den Magen zu schonen. Vom Arzt verordnete Arzneimittel können krampflösend sein oder die Magenentleerung beschleunigen.