Der als Arzneipflanze verwendete Enzian ist eine bis zu 1,4 m hohe, krautige, mehrjährige Pflanze der Art Gentiana lutea mit bläulich-grünen Blättern und gelben Blüten.
Beheimatet ist der Gelbe Enzian überwiegend in den Gebirgsregionen Mittel-und Südeuropas wie z. B. Frankreich, Spanien und den Balkanländern. Enzian steht in Deutschland unter Naturschutz und darf für die Produktion von Arzneimitteln und Spirituosen nur aus entsprechenden Kulturen geerntet werden. Da in anderen Regionen, wie etwa den Balkanländern, das Sammeln wildwachsender Pflanzen durchaus erlaubt ist, sind die Pflanzenbestände dort teilweise gefährdet.
Der etwas populärere blaublühende Enzian wird für medizinische Zwecke nicht eingesetzt.
Enzian riecht schwach süßlich und hat einen zunächst süßen, später intensiv bitteren Geschmack.
Medizinische Anwendung finden die Wurzel und der Wurzelstock. Enzianwurzel zählt zu den Bitterstoffdrogen mit dem Hauptbitterstoff Amarogentin. Dieser Gehalt an Bitterstoffen erklärt das Anwendungsgebiet von Enzianwurzel – nämlich zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden wie etwa Appetitlosigkeit, Blähungen und Völlegefühl.
Seit alten Zeiten überliefert ist ihre volksmedizinische Verwendung zur Reinigung des Magens und bei Schwachheit des Magens. Personen, die jedoch unter einem Magen- oder Darmgeschwür bzw. einem Zuviel an Magensäure leiden, sollen Enzian nicht verwenden, denn die starke Magensäuresekretion ist sowohl im Versuchstier als auch beim Menschen messbar.
Im Handel befindlich sind verschiedene Teegemische und Fluidextrakte.
Auch für die Herstellung von Spirituosen wie z. B. Kräuterschnäpsen und Magenbittern nutzt man den Gehalt an Bitterstoffen.
Vorsicht: Enzian kann leicht mit dem sehr giftigen Weißen Germer verwechselt werden. Da Enzian jedoch unter Naturschutz steht, ist ein Pflücken der Pflanze in der Natur verboten!