Leber und Galle

Fettleber, Leberzirrhose, Gallensteine – nur einige Krankheiten, die möglich sind.

Wie bereits erwähnt stellt die Produktion von Gallenflüssigkeit eine wichtige Aufgabe der Leber dar.  Die Galle ist eine dickflüssige, zähe Masse, die in der Gallenblase zwischengespeichert und bei Bedarf zur Verdauung der Mahlzeiten in den Zwölffingerdarm abgegeben wird. Die gelblich-grüne Flüssigkeit übernimmt die Hauptrolle bei der Verdauung von Fetten, indem sie diese Lipide in kleinste Tröpfchen zersetzt (ähnlich einem Spülmittel). In diesem Zustand können die Fetttröpfchen anschließend von entsprechenden Fettspaltenden Enzymen abgebaut werden.

Kommt es zu einem Ungleichgewicht der löslichen Stoffe in den täglich hergestellten ca. 700 ml Gallenflüssigkeit, so kann eine feste Masse auskristallisieren, die als Gallensteine bezeichnet wird. Als Ursache oder Risikofaktor kommen viele Aspekte in Frage, so z. B. eine familiäre Disposition, Diabetes mellitus, erhöhte Cholesterinspiegel, Adipositas und fettreiche Ernährung. Ca. 10 bis 15 % der Deutschen sind von Gallensteinen betroffen, die jedoch meistens unbemerkt in der Gallenblase liegen. Verschließt ein solcher Stein jedoch den Abfluss kann es zu heftigsten Schmerzen („Gallenkolik“) und auch zu Entzündungen kommen.

Zur Therapie werden krampflösende Medikamente, Schmerzmittel und bei Entzündungen Antibiotika eingesetzt. Zusätzlich sollte bis zum Abklingen der Beschwerden möglichst Nahrung gemieden werden. Anschließend werden verschiedene Verfahren zur Entfernung der Gallensteine und meistens der kompletten Gallenblase eingesetzt.