Der Mastdarm, der auch als End- oder Schlackdarm bezeichnet wird, stellt den letzten Abschnitt des Dickdarms dar. Er ist beim Erwachsenen durchschnittlich 15 bis 20 cm lang und unterteilt sich in den oberen Abschnitt, die Ampulle, und den unteren, etwa 3 bis 6 cm langen Abschnitt des Analkanals, der in den After mündet.
Der Mastdarm liegt hinter der Harnblase und vor dem Kreuzbein im kleinen Becken, in dem bei der Frau noch die Gebärmutter und Scheide und beim Mann die Prostata anzutreffen sind. Die Aufgabe des Mastdarms entspricht der des gesamten Dickdarms, nämlich einerseits der Entzug von restlicher Flüssigkeit aus dem Darminhalt und darüber hinaus wird im Mastdarm der Kot – also die unverdaulichen Nahrungsbestandteile – gesammelt und bei entsprechender Füllung durch Auslösung des Defäkationsreizes über den After entleert.
Der Mastdarm selber ist nicht schmerzempfindlich, jedoch tragen seine Schließmuskeln Schmerzrezeptoren, so dass Patienten, die unter Erkrankungen des Mastdarms leiden durchaus starke Schmerzen verspüren können.
Der Mastdarm lässt sich bei einer Rektoskopie bzw. Proktoskopie direkt untersuchen, hierzu wird ein zumeist starres Metallrohr in den Darm eingeschoben und dieser mittels eingebauter Beleuchtung betrachtet. Ähnlich einer Darmspiegelung mit beweglichem Endoskop können auch bei dieser Untersuchung Gewebeproben entnommen werden. Ziel der Untersuchung ist es, mögliche Erkrankungen dieses Darmabschnittes wie etwa Mastdarmkrebs frühzeitig zu erkennen.
Der After bildet den Abschluss des Verdauungstraktes und ist Teil des etwa 3 bis 6 cm langen Analkanals. Er stellt die Öffnung nach unten dar, durch die der Kot den Körper verlässt.
Er wird durch zwei Ringmuskel verschlossen, wobei der innere Schließmuskel aus glatter Muskulatur besteht und nicht willentlich beeinflussbar ist und der äußere Schließmuskel aus quergestreifter Muskulatur, der willkürlich steuerbar ist. Diese beiden Ringmuskel dichten den Darm ab und verhindern unwillkürliche Darmentleerungen. Durch Druck des Darminhaltes von oben auf diesen Bereich verspürt man Stuhldrang, dem nach Erschlaffen der Schließmuskel nachgegeben werden kann.
Als Haupterkrankung dieses Abschnittes sind Hämorrhoiden zu nennen, also knotige Erweiterungen des arterio-venösen Schwellkörpers. Diese Veränderungen ähneln Krampfadern an den Beinen. Hämorrhoiden treffen fast jeden Erwachsenen im Laufe seines Lebens zumindest einmal; Männer sind hierbei öfter betroffen als Frauen. Als begünstigende Faktoren gelten neben einer erblichen Veranlagung vor allen Dingen eine angeborene Bindegewebsschwäche sowie falsche Ernährungs- und Toilettengewohnheiten.
Bei Hämorrhoiden lassen sich vier verschiedene Krankheitsstadien einteilen, wobei im letzten Stadium die knotigen Erweiterungen dauerhaft nach außen gestülpt sind und dem Betroffenen zumeist starke Beschwerden verursachen. Typische Symptome sind Blutungen, Juckreiz, Schleimabsonderungen und Schmerzen. Weitere Erkrankungen des Afters sind Analabzesse und Analfisteln, die ebenfalls einer ärztlichen Behandlung bedürfen.