Dickdarm

Der Dickdarm dient zur Eindickung des Speisebreies durch Wasseraufnahme durch die Darmwand. Zusätzlich kommt es zur bakteriellen Gärung von nicht aufgenommenen Kohlenhydraten und zur Fäulnis von nicht resorbierbaren Eiweißen. Zwei Falten am Übergang von Dünndarm zu Dickdarm verhindern ein Zurückfließen von Dickdarminhalt in den Dünndarm.

Der erste Abschnitt des Dickdarms ist der Blinddarm mit dem Wurmfortsatz. Im rechten Bauchraum steigt der Dickdarm zunächst auf (Colon ascendes), verläuft dann quer (Colon transversum), um dann im linken Bauchraum abzusteigen (Colon descendens). Er mündet in den Mastdarm.

Im Dickdarm findet sich ebenso wie in den bereits beschriebenen Verdauungsabschnitten eine Schleimhaut, wohingegen Darmzotten hier nicht mehr anzutreffen sind. Die sogenannte „Darmflora“, die sich aus über 500 verschiedenen Bakterienarten zusammensetzt, ist ein wichtiger Bestandteil des Dickdarms. Diese Bakterien bauen bisher nicht resorbierte Kohlenhydrate durch Gärung zu kleineren Bruchstücken ab.

Verbliebene Eiweiße werden durch Fäulnisprozesse aufgeschlossen. Beide Vorgänge sind mit einer Gasentwicklung verbunden, die zu mehr oder weniger starken Beschwerden wie Blähungen und unter Umständen sogar Bauchschmerzen führen können.

Alle übrigen Nahrungsbestandteile, die auch durch diese Maßnahmen nicht aufgenommen werden können, werden anschließend – nach einem Wasserentzug des Darminhaltes – ausgeschieden.

Der Dickdarm kann von verschiedenen Erkrankungen betroffen sein wie z. B. den chronischen Darmentzündungen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn (der auch den Dünndarm betrifft), dem Reizdarm-Syndrom sowie der Divertikulitis. Eine Verstopfung (Obstipation) hat zumeist mit einer Funktionsstörung des Dickdarms zu tun und betrifft in den westlichen Industrieländern einen großen Teil der Bevölkerung.