Unter Divertikeln versteht man Ausstülpungen der Schleimhaut bzw. Darmwand des Dickdarms. Diese Ausstülpungen sind nicht von Geburt an im Darm anzutreffen, sondern entwickeln sich im Laufe des Lebens mit zunehmendem Alter.
So zeigen etwa 50 % der Menschen nach dem 60. Lebensjahr in den westlichen Industriestaaten bei einer Darmspiegelung Divertikel; die Ausprägung und die Anzahl der „Problemstellen“ im Darm können jedoch sehr unterschiedlich sein.
Gründe für die Entstehung und das häufigere Vorkommen in den Industriestaaten werden in der ballaststoffarmen Ernährung gesehen. So zeigen sich z.B. bei Vegetariern häufig weniger Probleme. Besonders betroffen sind der S-förmige Teil (Sigma) und der absteigende Ast (Colon descendens) des Dickdarms. Oftmals werden die Divertikel bei einer Routinedarmspiegelung entdeckt; das bloße Vorhandensein ohne Beschwerden hat allerdings keinen Krankheitswert.
Es ist jedoch möglich, dass es zu Ablagerungen mit Darminhalt bzw. Kot kommen kann, da sich die Ausstülpungen selber nicht aktiv entleeren können. Dringen dann Bakterien in die Darmwand ein, kann sich eine Entzündung ausbilden, und die Divertikulitis ist entstanden. Diese äußert sich durch Schmerzen im linken Unterbauch, Stuhlentleerungsstörungen – zumeist Verstopfung, aber auch oft im Wechsel mit Durchfällen und Blähungen. Weitere Probleme können entstehen, wenn es zu größeren Eiteransammlungen im Darm kommt oder im schlimmsten Fall sogar zu einem Darmdurchbruch.
Behandelt wird die Divertikulitis mit Antibiotika; bei mehrmaligem Auftreten wird den Patienten zu einer operativen Entfernung des betroffenen Darmabschnittes geraten.
Der Gang zur regelmäßigen Darmspiegelung kann oftmals helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen.