Chronische Darmentzündungen können verschiedene Abschnitte des Darms betreffen. Colitis ulcerosa betrifft als chronisch, schubweise verlaufende Entzündung des Dickdarms überwiegend oberflächliche Schleimhautschichten. Die Patienten leiden durch entzündliche Geschwüre unter blutigen Stühlen, Durchfall und Krämpfen. Morbus Crohn verläuft zwar ebenfalls chronisch und schubweise, betrifft jedoch alle Darmschichten und befällt öfter den Dünndarm als den Dickdarm. Auch hier leiden die Patienten unter häufigen Krämpfen und Durchfällen, meist allerdings ohne Blut.
Während der akuten Krankheitsphase ist für Betroffene beider Formen eine Teilnahme am „normalen“ Leben oftmals kaum möglich, denn Krämpfe und Schmerzen zwingen zur Bettruhe und die starken Durchfälle zum häufigen Toilettenbesuch. Die medikamentösen Therapien beider Erkrankungen sind relativ ähnlich; es werden beispielsweise Kortisonpräparate (Budesonid), spezielle antientzündliche Wirkstoffe (Mesalazin, Sulfasalazin) sowie das Immunsystem dämpfende Arzneistoffe eingesetzt.
Auch Operationen sind in beiden Fällen leider öfters unumgänglich. Da Colitis ulcerosa als Risikofaktor für die Entstehung eines Darmkrebses gilt, ist hier besondere Vorsicht und regelmäßige Kontrolle geboten. Heilbar sind beide Formen der chronischen Darmentzündung nicht, jedoch lassen sich mit den entsprechenden Arzneimitteln weitere Schübe regelmäßig verhindern oder zumindest abschwächen.