Übersetzt man die medizinische Bezeichnung Diabetes mellitus, die umgangssprachlich als Zuckerkrankheit bezeichnet wird, so bedeutet dies „honigsüßer Durchfluss“.
Früher, als man noch keine Laboruntersuchung des Blutes durchführen konnte, haben die Heilkundler den Urin ihrer Patienten probiert, um festzustellen, ob diese an der Zuckerkrankheit leiden. Der Urin eines Diabetikers enthält nämlich gewisse Mengen an Zucker, den man schmecken kann. Normalerweise wird dieser Blutzucker jedoch in den Nieren zurückgehalten und nicht mit dem Urin ausgeschieden. Ist der Körper des Betroffenen nicht mehr in der Lage, den aus dem Verdauungstrakt in das Blut aufgenommenen Zucker mit Hilfe von Insulin in die Muskelzellen aufzunehmen, steigt der Zuckerspiegel an.
Als Grund hierfür ist erstens die fehlende Produktion von Insulin zu nennen, wie sie beim Typ-I-Diabetes mellitus vorkommt. Diese Form tritt zumeist im Kindesalter auf und wurde deshalb früher als jugendlicher Diabetes bezeichnet. Ursache sind oftmals Infektionen, so dass die Insulin-bildenden Regionen der Bauchspeicheldrüse kaputt gehen.
Ein zweiter Grund ist eine mangelnde Insulinproduktion mit einer zusätzlichen Unempfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin („Insulin-Resistenz“). Dies tritt beim Typ-II-Diabetes mellitus auf. Früher kannte man diese Beschwerden nur bei älteren Menschen, weshalb man diese Form als Alters-Diabetes bezeichnet hat. Allerdings beobachtet man diese Störung in den letzten Jahren vermehrt auch bei jüngeren Menschen und sogar bei Kindern.
Die Behandlung besteht aus einer entsprechenden Diät, Tabletten zum Einnehmen („Antidiabetikum“) und dem Spritzen von Insulin. Ein Typ-I-Diabetiker spritzt nur Insulin, da bei ihm die Tabletten nicht helfen.