Bauchspeicheldrüse

Ein für unsere Verdauung sehr wichtiges Organ stellt die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) dar. Sie ist langgestreckt, wiegt etwa 100 g und liegt hinter dem Magen. Man kann sie in drei Abschnitte unterteilen: einen Kopf, einen Körper und den Schwanz. Ihre Aufgaben sind die sogenannten exokrine und endokrine Drüsentätigkeiten.

Die exokrinen Abschnitte dienen zur Produktion von durchschnittlich 1 – 1,5 l Pankreassaft, der die wichtigen Verdauungsenzyme zur Aufspaltung von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten enthält. Dieser Saft wird über den Ausführungsgang des Pankreas direkt in den Zwölffingerdarm abgegeben, um hier die lebensnotwendigen Aufgaben bei der Aufspaltung der Nahrung zu erfüllen.

Der endokrine Teil ist den meisten Lesern sicherlich bekannt, denn die Bauchspeicheldrüse ist die Produktionsstätte des Insulins. Die Zellen, die zur Insulinproduktion dienen, sind wie Inseln in das übrige Gewebe eingelagert und werden deshalb als sogenannte Langerhanssche Inseln bezeichnet. Diese Inseln lassen sich weiter in verschiedene Zelltypen unterteilen, die einerseits der beschriebenen Produktion von Insulin und andererseits der Bildung von Glucagon, dem Gegenspieler des Insulins, dienen. Beide Hormone steuern den Blutzuckerspiegel.

Grundsätzlich zählt auch die Bauchspeicheldrüse zu den Organen, die wir im Normalfall nicht wahrnehmen. Kommt es jedoch zu Erkrankungen wie z.B. einer Pankreatitis – also einer Entzündung – so verspürt der Betroffene starke, plötzlich einsetzende Oberbauchschmerzen. Neben der akuten Form der Pankreasentzündung, die auf einer Selbstverdauung des Gewebes beruht und glücklicherweise selten ist, ist die chronische Form leider etwas häufiger und zumeist auf einen Alkoholmissbrauch zurückzuführen. Störungen der endokrinen Funktion, nämlich die Zuckerkrankheit = Diabetes mellitus Typ I und Typ II, sind weitaus häufiger und betreffen in Deutschland etwa 8 Millionen Menschen. Hiervon macht der Typ II, also der ehemalige „Alterszucker“, circa 90 % der Fälle aus.