Der Mund bzw. die Mundhöhle (Cavita oris) dient zur Aufnahme der Nahrung und zu deren Zerkleinerung durch Kauen. Hierfür unerlässlich ist neben einem funktionsfähigen Gebiss und der Zunge auch die Anwesenheit von Speichel.
Verschiedene Speicheldrüsen geben das aus Wasser und Schleim zusammengesetzte Sekret in die Mundhöhle ab, um diese feucht zu halten und den Nahrungsbrei zu durchweichen. Weitere Bestandteile des Speichels beginnen bereits im Mund die Nahrung aufzuspalten, indem die Speichelamylase Stärke in kleinere Kohlenhydrate zerlegt. Durchschnittlich produzieren unsere Speicheldrüsen zusammen etwa 1 – 1,5 l Speichel – eine unfassbare Menge. Unser vegetatives Nervensystem hat die Kontrolle über die Bildung und die Zusammensetzung unseres Speichels; das erklärt, warum uns beim bloßen Gedanken an eine Leckerei bereits das „Wasser im Munde zusammenlaufen“ kann.
Die Zunge (Lingua) stellt ein muskuläres Transportorgan dar, dass für die Nahrungsaufnahme und -zerkleinerung eine wichtige Rolle spielt. Auf der Zunge befinden sich die Geschmacksknospen, die die verschiedenen Geschmacksrichtungen süß, salzig, sauer und bitter wahrnehmen können. Der Gesamtgeschmack entsteht aus einem Zusammenspiel der beschriebenen Geschmacksempfindungen mit dem Geruchssinn. Deshalb ist es einleuchtend, warum bei einer Erkältung mit verstopfter Nase das beste Feinschmeckeressen relativ fad schmeckt. Auch Tast-, Temperatur- und Schmerzempfindung sind durch die Zunge möglich.
Am Ende des Rachens (Pharynx) im Bereich des Kehlkopfes (Larynx) trennen sich die gemeinsamen Teile von Luft- und Speiseweg. Hier finden sich auch die verschiedenen Arten der Mandeln (Tonsillen), nämlich die Rachenmandel, die Gaumenmandeln und die Zungenmandel. Alle in diesem letzten Abschnitt beschriebenen Strukturen können sich zumeist im Zuge eines viralen Infektes entzünden und zu sehr schmerzhaften Schluckbeschwerden und Halsschmerzen führen, die oftmals mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Arzneimitteln behandelt werden.