Neuere Erkenntnisse einer internationalen Forschergruppe zeigen, dass unsere Darmbakterien mitbestimmen, ob wir dick sind oder dünn. Denn erstaunlicherweise lassen sich drei verschiedene „Darmtypen“ unterscheiden, deren genaue Bakterienzusammensetzung maßgeblichen Einfluss auf die Verdauungsleistung hat.
Darmbakterien unterstützen den menschlichen Körper bei der Verdauung und somit bei der Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung. Je effektiver diese Hilfe abläuft, umso größer ist die Energie, die die Person mit der Nahrung aufnimmt und umso eher hat sie mit Übergewicht zu kämpfen.
So wie man einen Menschen einer der bekannten Blutgruppen zuordnen kann, so ist auch eine Zuordnung in eine der drei Darmtypen möglich. Hierzu werden die circa eine Milliarde Bakterien im menschlichen Darm in verschiedene Gruppen eingeteilt. Je nachdem welche Bakterienarten am häufigsten vorkommen, liegt Typ 1, 2 oder 3 vor.
Scheinbar spielt es hierbei keine Rolle, welches Alter oder Geschlecht die betreffende Person hat oder wo sie herkommt und wie ihre Ernährung aussieht.
In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler zunächst Stuhlproben von 39 Menschen aus drei verschiedenen Kontinenten; im Anschluss daran folgten weitere 300 Proben. Als Ergebnis stellten sie fest, dass die einzelnen Darmtypen und ihre unterschiedlich zusammengesetzte Darmflora verschiedene von außen zugeführte Stoffe effektiver oder weniger effektiv umsetzten.
Neben dem Ansatz gezieltere Therapien gegen Fettleibigkeit zu entwickeln, spielt auch die Behandlung mit und die genaue Dosierung von Arzneimitteln hierbei eine wichtige Rolle. Denn nicht nur die Nährstoffe wurden unterschiedlich stark „bearbeitet“, auch über Medikamente machten sich die Darmbakterien in verschiedenem Ausmaß her, so dass diese unterschiedlich stark wirkten.
Ein Lichtblick auf dem schwierigen Weg zur Idealfigur und zur optimalen Arzneimitteltherapie…!